Was man über SYSMOD wissen muss
Der Anlass für diesen Artikel ist die Veröffentlichung des neuen Buches zu SYSMOD von Tim Weilkiens, der auch maßgeblich am SysML-Standard mitgearbeitet hat. Das Buch kann man jetzt kaufen (ich verdiene nichts daran).
Was ist SYSMOD überhaupt? SYSMOD sieht sich als „Werkzeugkasten für die pragmatische, modellbasierte Systementwicklung. Es kann mit SysML umgesetzt werden, muss aber nicht.“ Konkret besteht es aus Methoden, Rollen, Ergebnissen, etc.
SYSMOD ist ein Werkzeugkasten für die pragmatische, modellbasierte Systementwicklung (MBSE).
SYSMOD ist nicht neu. Es wurde schon im Buch“Systems Engineering mit SysML/UML“ beschrieben (auch von Tim Weilkiens), wo es an einem konkreten Beispiel vorgestellt wird. Es gibt auch schon seit Jahren entsprechende Erweiterungen für Werkzeuge (Enterprise Architect und No Magic). Das neue Buch ist mehr als Referenz gedacht. Es enthält aber auch ein komplettes Beispiel.
Die folgenden Themenbereiche werden abgedeckt: Anforderungsmanagement, Systemkontext, Anwendungsfälle und Architekturen. Es enthält Leitfäden für die verschiedenen Aspekte der Modellierung, ein komplettes Beispiel und ein vollständiges SysML-Profil.
Für wen ist SYSMOD? Ich sehe da zwei Zielgruppen:
Teams, die ein neues MBSE-Projekt beginnen. Wenn es keine methodischen Vorgaben gibt, ist es sicherlich klug, sich an bestehenden Ansätzen zu orientieren. Allerdings solle sich das nicht auf diesen Ansatz beschränkten. Ein anderer, leichtgewichtiger Ansatz ist bspw. ICONIX.
Teams, die sich in Richtung MBSE umorientieren. Wenn bereits traditionell gearbeitet wird, kann man von SYSMOD viele gute Ideen mitnehmen, wie eine stärker modellbasierte Entwicklung aussehen kann.
Für Teams, die bereits erfolgreich MBSE praktizieren, könnte man sicher mal reinschnuppern, um einen Blick über den Tellerrand zu werfen.