Umfrageergebnis: Welches Problem löst SysML?
Für ein paar Wochen war eine Umfrage bei SE-Trends geschaltet: Welches Problem löst SysML für Sie? An der Umfrage haben sich 89 Leser beteiligt, die Ergebnisse werde ich im Folgenden teilen.
Übrigens läuft aktuell eine weitere Umfrage zum Thema Traceability (in der Seitenleiste von SE-Trends). Auch hier werde ich die Ergebnisse in ein paar Wochen analysieren und veröffentlichen.
Die Ergebnisse
Ohne weitere Umschweife, hier zunächst die rohen Umfrageergebnisse:
Architektur und Kommunikation
Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer sahen das Beherrschen der Systemarchitektur (30%) und die Verbesserung der Kommunikation (26%) als die zu verbessernden Bereiche an.
Es ist nicht verwunderlich, dass Architektur ein wichtiges Thema ist: Schließlich wird mit steigender Komplexität der Systeme die Architektur immer wichtiger. Schließlich sorgt eine gute Architektur für Skalierbarkeit, Wartbarkeit und erleichtert den Umgang mit Änderungen und Varianten. Die visuelle Darstellung in der SysML ist auch hervorragend für uns Menschen geeignet. Auch die Verschachtlung, die mit SysML-Blöcken möglich ist, macht ein Herunterbrechen auf beliebig viele Ebenen für unterschiedlich große (oder kleine) Systeme einfach. Die Alternative sind „gemalte“ Diagramme. Das mag zwar für sehr kleine Systeme noch reichen, aber für moderne komplexe Systeme schafft eine SysML-basierte Architektur einen enormen Mehrwert.
Bezüglich der Kommunikation würde mich sehr die Meinung der Leser interessieren (gerne in den Kommentaren diskutieren): Schließlich ist die Möglichkeit, die SysML für die Kommunikation zu nutzen, sehr vielfältig. Sie kann die Kommunikationsgrundlage für die Architekten darstellen. Aber genauso können Diagramme punktuell eingesetzt werden, ohne dass der Modellcharakter groß wahrgenommen wird. Auch die Möglichkeit, Dokumente zu generieren, kann für bestimmte Stakeholdergruppen einen Mehrwert bieten.
Weitere Themen: Entwicklungsrisiken, Integration, Änderungen
Drei Themen bekamen 10-16% an Stimmen – also signifikante Minderheiten. Dazu gehörten:
- Entwicklungsrisiken senken / früher erkennen (16%)
- Integrationsprobleme vermeiden (12%)
- Umgang mit Änderungen beherrschen (10%)
Alle drei Themen haben eines gemeinsam: sie nutzen die in der SysML vorhandene Traceability, die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen sichtbar zu machen und zu nutzen. Risiken werden früher erkannt, wenn bspw. bei einer Schnittstellenänderung sofort Inkompatibilitäten sichtbar werden. Dies trifft auch auf das Vermeiden von Integrationsproblemen zu. Der Umgang mit Änderungen wird durch das Black Box/Glas Box-Denken vereinfacht.
Ferner liefen…
Für das Projektmanagement relevant sahen lediglich 2 Personen (2%) die SysML. Es gab noch ein paar Freitext-Einträge, Zum Beipiel bezüglich dem Einsatz von SysML als DSL. Weitere Themencluster ergaben sich allerdings nicht.
Und eine Person sah keinen Mehrwert im Einsatz der SysML.
Fazit
Wirklich überraschend waren die Ergebnisse dieser Umfrage nicht. Allerdings sehe ich einen großen Unterschied in der Art und Weise, wie moderne SysML-Werkzeuge diese Tätigkeiten unterstützen. Die Entwicklung der Architektur wird meiner Meinung nach hervorragend von den großen SysML-Werkzeugen wie Enterprise Architect, Cameo oder Rhapsody unterstützt.
Im Bereich Kommunikation hingegen sehe bei den traditionellen Werkzeugen große Schwächen. Dort versuchen moderne webbasierte Werkzeuge wie Innoslate oder SmartFacts Fuß zu fassen. Ich würde mich freuen, hier noch mehr Bewegung im Markt zu sehen.
Photo by Lukas Blazek on Unsplash