Leitprinzip 4: Sei agil und leg los
Heute geht es um das vierte Leitprinzip, mach einfach, aber richtig. Dabei kommt das ausgelutschte Buzz-Wort „Agil“ zum Einsatz. Das schöne ist, dass viele Unternehmen Agilität inzwischen verstehen.
Dies ist der 5. Teil der Serie: 5 Leitprinzipien für Ingenieure zu Erfolg und Erfüllung im Beruf.
Inhalt: Einleitung | 1. Framework | 2. Gute Arbeit | 3. Führen | 4. Agil | 5. Weg
Leitprinzip 4: Sei agil und leg los
Warum?
Erfüllung im Beruf kommt unter anderem davon, Ergebnisse zu sehen. Und mit Ergebnis meine ich keinen 50-Seiten-Bericht, den keiner liest. Das schöne ist, dass Ingenieure schon immer in einer guten Position waren, zu machen. Und mit den heutigen Technologien mehr denn je.
Eine der Grundideen von Agilität ist es, möglichst schnell loszulegen, um Feedback zu bekommen. Unternehmen haben erkannt, dass sich durch agile Methoden Risiko senken lassen und sich die Chancen drastisch erhöhen, ein Produkt zu entwickeln, das Kunden begeistert. Daher passt unser Ziel („machen“) hervorragend zum agilen Arbeiten.
Zur Erinnerung, hier eine typische Agile Feedbackschleife. Hier im Blog gibt es auch viele Artikel zu Agilität.

Wie?
Wie „machen“ konkret aussieht, hängt stark vom Arbeitgeber ab. Manche Arbeitgeber laden ihre Mitarbeiter direkt ein. Google hatte ursprünglich das Konzept, lediglich vier Tage die Woche für die Firma zu arbeiten und den fünften Tag an einem persönlichen Projekt. SpaceX macht jeden Ingenieur zum Chefingenieur, mit entsprechenden Freiheiten (einschließlich Budget).
Selbst wenn ein Unternehmen kein vergleichbares Programm hat, so sollten erfolgreiche Unternehmen für gute Ideen offen sein. Da stellt sich die Frage: Wenn wir jetzt eine gute Idee haben, wie gehen wir das an? Hier fand ich das Buch Driving Digital (Amazon) sehr nützlich. Hierin wird erklärt, wie ein kleines Team schnell Entscheider überzeugen kann, eine Idee auszuprobieren und diese dann mit einem kleinen Budget umzusetzen. Der Haken: Wie der Titel suggeriert, liegt der Fokus hier auf digitalen Produkten.
Und was, wenn das Unternehmen überhaupt nicht aufgeschlossen ist? Diesen Frust drückt Lars Vollmer in seinem Buch Zurück an die Arbeit! (Amazon) sehr gut aus, gibt jedoch nicht wirklich Antworten, wie wir das Dilemma lösen können.
Das schöne ist jedoch, das wir auch außerhalb unseres Arbeitsumfelds tätig werden können. Egal ob einen Blog oder ein 3D-gedrucktes Projekt: Alles ist unglaublich preiswert geworden. Wir können also auch als Hobby, neben der Arbeit, sofort loslegen.
Was?
Kurz, fang an und mach etwas. Aber mache es nicht unstrukturiert. Stelle sicher, dass das Projekt zu Deinen Zielen passt und setze es möglichst im Kontext Deiner Arbeit, im Einverständnis mit Deinem Chef um. Achte darauf, nicht einfach loszulegen, sondern agile Prinzipien zu berücksichtigen. Es sollte also einen messbaren Mehrwert geben (für wen auch immer), es sollte minimal sein (ein MVP) und in kleinen Iterationen umgesetzt werden. Wichtig ist, regelmäßig von den Stakeholdern Feedback einzufordern.
Hinweis: Bei den Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links.